Rainer Malkowski, geboren am 26. 12. 1939 in Berlin (Tempelhof), wo er bis 1961 lebte; von 1959 bis 1971 Arbeit in Zeitungsverlagen und verschiedenen internationalen Werbeagenturen, zunächst in Berlin, dann in Frankfurt/M. und von 1967 bis 1971 in Düsseldorf als Geschäftsführer und Teilhaber einer großen Agentur; 1972 Aufgabe des Berufs, Übersiedlung nach Brannenburg am Inn, Wiederaufnahme früherer Schreibversuche und Beginn kontinuierlicher schriftstellerischer Arbeit; längere Aufenthalte im Ausland (Rom: 1981 und 1983, Amsterdam: Gast der Stiftung Kulturaustausch Niederlande–Deutschland 1984, Oberlin College, Ohio: Writer-in-Residence 1985). Malkowski war Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. Er starb am 1. 9. 2003.
* 26. Dezember 1939
† 1. September 2003
von Klaus Fischer und Matthias Kußmann
Essay
Nachdem Mitte der siebziger Jahre eine Reihe herausragender Gedichtbände erschienen war, darunter auch Rainer Malkowskis vielfach besprochenes und hoch gelobtes Debüt „Was für ein Morgen“ (1975), zögerte die Literaturkritik nicht, sogleich eine „neue Lyrikwelle“ zu diagnostizieren. Doch lässt sich Malkowski nicht ohne weiteres zu den Lyrikern der ebenfalls 1975 ausgerufenen ‚Neuen Subjektivität‘ rechnen, wie dies etwa Jörg Drews („Akzente“ 1, 1977) tat, der ihn sogar für einen ihrer Hauptvertreter ausgab. Zwar zeigen sich Gemeinsamkeiten mit anderen Autoren der siebziger Jahre: Auch Malkowski verwendete ...